Frau Vorsitzende, meine Damen und Herren,
nachdem wir mit unseren beiden Fraktionen in der Sitzung am 20.03.2023, den Antrag eingebracht haben, der die Verbesserung und Neuordnung des Grundschulangebotes in Frankenberg zum Ziel hat, liegt jetzt die Konzeption der Planung vor, für die wir uns erst einmal bedanken.
Wie dringlich eine solche Neuordnung im Grundschulbereich in Frankenberg ist, zeigt sich in der immer schwieriger werdenden Situation der 3 bestehenden Grundschulen, die oft genug deutlich gemacht wurde und die ich hier nur noch einmal kurz skizzieren möchte.
So bestehen bei der Ortenbergschule , die mitten in der Stadt liegt, keinerlei bauliche Erweiterungsmöglichkeiten und die Schule ist mit Beginn des neuen Schuljahres mit bereits 4 Intensivklassen an ihre Aufnahmegrenzen gestoßen und muss bei weiteren nötigen Aufnahmen von Flüchtlingskindern, die kommen werden, wenn die neue Flüchtlingsunterkunft mit geplanten 180 Belegungen in Betrieb genommen wird, schon in die Förderschule ausweichen.
Die Regenbogenschule, hat wie bereits öfters dargelegt, ebenfalls keine Erweiterungsmöglichkeiten und lagert schon ihre Mittagsverpflegung in die Räume der benachbarten Volkshochschule aus.
Zudem haben wir wiederholt auf entsprechende Zuzüge durch die Neubaugebiete in unmittelbarer Nähe der Schule hingewiesen.
Kommen wir zur Wigand-Gerstenberg-Schule, für die der Neubau geplant ist, dessen Konzeption hier vorliegt.
Die Gründe für den Neubau sind ausführlich dargestellt worden, wie z.B. die Gebäudesubstanz, die sich nicht zur Sanierung eignet, sowie räumliche Mängel, Brandschutzprobleme usw., die auch bei der Nutzung der bestehenden Räumlichkeiten für die Übergangszeit in der Bauphase weiterhin nicht unerheblich sind.
Wir begrüßen, dass die bisher bereit gestellten Haushaltsansätze 2022 und 2023 nun genutzt werden, um konkret in die Planungsphase einzutreten, sodass Ende des Jahres die europaweite Ausschreibung der Architektenleistung erfolgen kann.
Da wir uns in der Planungsphase befinden, möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass die Konzeption eines solchen Neubaus natürlich einerseits eine große Herausforderung darstellt, andererseits aber nur gelingen kann, wenn Schulleitung und Kollegium rechtzeitig in die Planung einbezogen werden, denn hier sind Transparenz und gute Zusammenarbeit für eine erfolgreiche Arbeit unabdingbar.
Kommen wir nun zur Raumkonzeption:
Da in den nächsten Jahren wahrscheinlich eine Zweizügigkeit der Wigand-Gerstenberg-Schule zu erwarten ist, ist ein mindestens dreizügiges Angebot zum Auffangen der ständig steigenden Schülerzahlen in Frankenberg unbedingt notwendig und vielleicht noch nicht einmal ausreichend.
Deshalb sind 12 Klassenräume mit 6 Differenzierungsräumen auch eine eventuell nicht ausreichende Größe.
Die 3 vorgesehenen Betreuungsräume werden in keinem Fall genügen, wenn der Pakt für den Ganztag umgesetzt werden soll.
Schon jetzt sind ca.50 angemeldete Kinder in 2 Betreuungsräumen untergebracht, und bei einer Dreizügigkeit mit 75 Kindern pro Jahrgang , werden mindestens 4 Betreuungsräume notwendig werden.
2 Profilräume, wenn sie für Werken und Musik gedacht sind, sind ja auch jetzt schon vorhanden und damit weiterhin nötig.
Eine Bibliothek/Mediathek und eine entsprechend großräumige Mensa sind selbstverständlich.
Auch die Schulhofgestaltung muss hier weiterhin im Blick behalten werden.
Da auch die Umsetzung des Paktes für den Nachmittag für alle Grundschulen verlässliche Schülerzahlen für die Ermittlung des Raumbedarfs benötigt, brauchen wir für weitere Entscheidungen baldmöglichst sicheres Zahlenmaterial, damit das Bauvorhaben zügig vorangehen kann.
Und ich glaube, wir müssen hier groß genug denken, damit wir in einigen Jahren nicht wieder über Erweiterungen nachdenken müssen.
Vielen Dank!
Sieglinde Peter-Möller