Der Bericht über die Arbeit des Frauenbüro macht sehr deutlich:
Frauenbeauftragte sind Expertinnen in Frauenfragen, sie haben umfassende Kenntnisse über die Lebenslagen und Probleme der Frauen, und Sie wissen, was sich ändern muss – vor Ort und auf den höheren Ebenen der Politik.
Niemand kennt die frauenpolitische Landschaft besser als die Frauenbeauftragten, und niemand kann so gut einschätzen wie sie, welche Lücken geschlossen werden müssen, welche Bündnisse für Frauen sinnvoll und erfolgversprechend sind und welche Thematiken eine Rolle spielen.
So sind denn auch immer wieder Initiativen vom Frauenbüro ausgegangen die sich sehr breit gefächert mit den Themen:
Frauen und Erwerbsleben, Arbeitsmarkt und Strukturpolitik, Soziale Sicherung von Frauen, Frauen in Partnerschaft und Familie, Gewalt gegen Frauen, Frauen und Gesundheit, Ausbau von Frauennetzwerken uvm. beschäftigten.
Charakteristisch ist es, dass die Initiative oft vom Frauenbüro ausgeht, dass zumindest in der Anfangszeit das Frauenbüro auch organisierend und begleitend tätig wird, dass aber solche Bündnisse, die ja weit über die Verwaltung hinausgehen und die Zivilgesellschaft einbeziehen, häufig dann auch ohne die Frauenbeauftragten weiter aktiv sind.
So ist in den letzten Jahrzehnten eine bunte Landschaft an Netzwerken und Kooperationen entstanden, die den Landkreis Waldeck-Frankenberg bunter, frauenfreundlicher und lebenswerter machen.
Innerhalb der Kreisverwaltung ist die Einbeziehung des Frauenbüros heute gängige Praxis, die Expertenrolle unbestritten. Die Exotenrolle der Anfangszeit gehört der Vergangenheit an.
Im Fazit wird deutlich, dass das Frauenbüro unverzichtbar bleibt. Allerdings hat sich die Art seiner Arbeit geändert: Der Schwerpunkt hat sich verschoben in Richtung Koordination, Kooperation und Vernetzung.
Und ich habe noch ein zweites Fazit: Die Gesellschaft braucht das Frauenbüro.
Die Welt hat sich dramatisch verändert Deutschland ist vielfältiger, bunter, aber auch zerklüfteter geworden. Das lässt auch den Landkreis Waldeck-Frankenberg nicht unberührt. Es bedarf größerer Anstrengungen, um die Gesellschaft zu zusammenzuhalten.
Die traditionellen Verwaltungsstrukturen, die im Wesentlichen aus dem 19.Jahrhundert stammen, bedürfen daher der Ergänzung und Erweiterung. So gibt es anders als vor 30 Jahren – eine ganze Reihe von Aufgaben der dezernatsübergreifenden Organisation und Vernetzung. Dazu gehört z.B. Integration der Zugewanderten, die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, die Bewältigung des demographischen Wandels, die Integration von Langzeitarbeitslosen und Benachteiligten. Unter diesen Querschnittsaufgaben ist die des Frauenbüros wichtig, weil sie die größte Bevölkerungsgruppe betrifft und ihrerseits als Klammer für die anderen Querschnittsaufgaben dienen kann:
Denn das Fachwissen des Frauenbüros ist wichtig zur Bearbeitung von Lebenslagen und Problemen von behinderten, benachteiligten, zugewanderten und alten Frauen. Und ihre Expertise in Sachen Vernetzung und Kooperation ist für die Bewältigung der anstehenden Aufgaben von nicht zu unterschätzendem Wert.
In den 90er Jahren titelten wir SPD Frauen „Ohne Frauen ist kein Staat zu machen“. Heute kann man das abwandeln: Ohne Frauen und ohne Frauenbüro ist die Kommunale Politik nicht zu machen!
Und in diesem Sinne liebe Beate Friedrich und Kolleginnen:
Bleiben Sie so engagiert, bleiben Sie widerständig und kreativ und hartnäckig!
Und dafür Vielen Dank!