Am 10. Februar 2023 ist der Tag der Kinderhospizarbeit. Der Tag soll auf die Situation lebensverkürzend erkrankter Kinder und deren Familien aufmerksam machen sowie in der Gesellschaft ein Bewusstsein für die Arbeit der Kinderhospize schaffen. Dr. Daniela Sommer, die Parlamentarische Geschäftsführerin sowie pflege- und gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, sagte dazu: „Ich bin dankbar, dass Eltern mit schwersterkrankten Kindern auf Kinderhospize und Kinderhospizdienste zurückgreifen können. Und ich bin all den Haupt- und Ehrenamtlichen dankbar, die sich in diesem so sensiblen Feld engagieren. Viele betroffene Familien brauchen genau diese Unterstützung, um den Alltag besser leben zu können. Deswegen muss ihre Arbeit gestärkt und vor allem besser unterstützt werden.“
Sommer hatte sich bei der Landesregierung nach dem Versorgungsangebot in Hessen erkundigt. Nach der Beantwortung ihrer Frage hatte sich der Hospiz- und PalliativVerband Hessen (HPVH) gemeldet, dessen Wahrnehmung der Versorgung von schwerkranken und lebensverkürzt erkrankten Kindern und Jugendlichen sich nicht mit der Schilderung des Sozialministeriums deckt. Bereits im Oktober 2021 hatte der HPVH eine Abfrage zur pflegerischen Versorgung in seinen Mitgliedsorganisationen durchgeführt. Dabei habe sich gezeigt, dass bedingt durch den Mangel an examinierten Pflegefachkräften und Kinderkrankenpflegerinnen und -pflegern bis zu 75 % der ärztlich verordneten und durch die Krankenkassen anerkannten Stunden im Rahmen von SGB V Leistungen nicht erbracht werden. Betroffene Familien müssten teils über ein halbes Jahr nach Personal oder einem Pflegedienst suchen. Daraus formulierte politische Forderungen seien dem Hessischen Sozialministerium bereits im Februar 2022 zugegangen.
„Es ist eine Zumutung, dass Familien die durch fehlendes Pflegepersonal entstehenden Lücken alleine füllen müssen. Aber die Landesregierung ist nicht einmal ehrlich genug, um diese Situation anzuerkennen und wahrheitsgemäß zu schildern. Das ist ein herber Schlag für alle Betroffenen. Ich erwarte, dass sich die Landesregierung der Situation endlich angemessen annimmt“, sagte Sommer.