Dr. Daniela Sommer zur großen Anfrage „Gestiegene Anzahl an Rettungsdiensteinsätzen“

Sehr geehrter Herr Kreistagsvorsitzender, lieb Kolleginnen und Kollegen,

zunächst erst einmal ein herzliches Dankeschön an alle im Rettungsdienst Tätigen. Ihre Arbeit gebührt unser aller Dank, Anerkennung, Wertschätzung und Respekt! Deswegen: Herzlichen Dank!

Dass der Rettungsdienst mit seinen Einsätzen an der Überlastungsgrenze angekommen ist, auch wegen sogenannter „Bagatelleinsätze“, hören wir Land auf, Land ab.

Die Einsatzzahlen steigen, nicht immer aber liegt ein Notfall vor. Der Rettungsdienst ist aber für lebensbedrohliche Fälle und Krankentransporte zuständig!

Der Rettungsdient kommt immer, hat keine oder kurze Wartezeiten, da die Hilfsfrist von 10 Minuten eingehalten werden muss.

Wenn Menschen Hilfe brauchen – also bei allgemeinen gesundheitliche Problemen und wenn die Arztpraxis geschlossen ist, sollte man unter der 116117, dem Ärztlichen Bereitschaftsdienst, bekommen.

Das ist aber oftmals ein Problem: Leitungen besetzt, man fliegt aus der Leitung, sitzt in Warteschleifen, zudem ist der ÄDB in ganz Hessen immer wieder von Kürzungen der Öffnungszeiten betroffen.

Hilfesuchende rufen dann ggf. die Nr, die tatsächlich Hilfe leisten muss, die 112, den Rettungsdienst.

Hier muss besser aufgeklärt werden, aber es müssen auch Hilfsstrukturen geschaffen und ausgebaut werden, die für Menschen erreichbar sind.

Wenn der Rettungsdienst sogar bei Sodbrennen gerufen wird, so wurde mir berichtet, ist das ein Problem!

Gründe seien die demographische Entwicklung, aber auch die Erwartungshaltung der Bevölkerung.

Gleichzeitig ist eine Hilfslosigkeit und fehlende Gesundheitskompetenz festzustellen.

Immer kürzere Krankenhausaufenthalte, vermehrt ambulante OPs führen immer häufiger zu Komplikationen, im ambulanten Bereich stehen aber immer weniger Hausärzte und Angebote dem gestiegenen Bedarf gegenüber.

Dies alles macht deutlich, dass das ambulante System besser unterstützt werden muss, mehr Zeit und Zuwendung sowie eine ganzheitliche Betrachtung und Herangehensweise braucht. D.h. es braucht eine Bedarfsanalyse und eine daraufhin ausgerichtete Gesundheitsversorgung. Es braucht statt Hilfslosigkeit verlässliche Strukturen!

Gesundheitsversorgung ist für Sozialdemokraten Daseinsvorsorge.

Die Koalition von SPD und CDU in Waldeck-Frankenberg setzt sich daher für den Erhalt und den Ausbau der gesundheitlichen Versorgung ein. Ob Pflegestützpunkt, Gemeindepflegerinnen, Erhalt unserer Krankhäuser, Bau und Etablierung von Gesundheitszentren, aber auch das Projekt „Telenotarzt“ sind eine gute Grundlage und müssen bedarfsgerecht angepasst werden, damit alle de Hilfe bekommen, die sie benötigen.

Der Kreis ist in der Verantwortung, auch das Land Hessen, um gute Versorgungsstrukturen vorzuhalten, bedarfsgerechte Hilfestellungen zu ermöglichen, Patienten zu steuern, damit sie die richtige Hilfe erhalten, um damit auch die Überlastung des Rettungsdienstes zu vermeiden.

Lassen Sie uns gemeinsam für gute Versorgungsstrukturen sorgen! Auch wir alle können krank werden und werden immer älter, dann sind wir genau darauf angewiesen und werden diese Strukturen – so wie alle hilfebedürftigen Bürgerinnen und Bürger – brauchen!

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!