Herr Vorsitzender, meine Damen und Herren,
lieber Jürgen, lieber Karl-Friedrich,
sehr geehrter Herr Wiegand,
mit Ihrem Antrag greifen Sie ein Thema auf, dass auch in der SPD-Fraktion schon mehrfach diskutiert worden ist. Der Fachkräftemangel, vielfach bedingt durch den demografischen Wandel, spielt in fast allen heimischen Branchen derzeit eine große, vielleicht sogar entscheidende Rolle.
Dabei sind die negativen Auswirkungen im Verwaltungssektor nachweisbar und glücklicherweise noch nicht derart brisant, wie beispielsweise im Bereich des Handwerks. Die Diskussionen um fehlende Berufsschulklassen in den Ausbildungsberufen „Bäcker“ und „Metzger“ sind da sicherlich nur die Spitze des Eisbergs und sollen an dieser Stelle lediglich als mahnendes Beispiel genannt werden.
Der Einbringung Ihres Antrages stehen wir von der SPD, nicht nur aus diesem Grund, grundsätzlich positiv gegenüber. Auch den Zeitpunkt, halten wir für richtig. Besser rechtzeitig Handeln, anstatt warten, bis der Karren im Dreck steht.
Allerdings muss dieser Antrag -vielleicht gerade durch die im Kreistag vertretenen Bürgermeister- auch durchaus differenziert betrachtet werden. Die Verantwortlichkeiten für die Nachwuchsgewinnung in kommunalen Verwaltungen sind klar und deutlich geregelt. Da bedarf es bei den kreisangehörigen Kommunen sicherlich keiner zwingenden Hilfestellung durch den Landkreis.
Es muss ebenso erwähnt werden, dass es im Bereich der Ausbildung, teilweise zwischen einzelnen Kommunen untereinander, teilweise auch zwischen Kommunen und dem Landkreis, bereits Kooperationen gibt, z.B. in Form von Lerngruppen der Auszubildenden oder durch Ableistung verschiedener Ausbildungsabschnitte an anderen Bereichen. Sicherlich gibt es diesbezüglich noch Ausbaupotential. Ob es jedoch weiteren Bedarf von Seiten der Städte und Gemeinden unseres Landkreises gibt, sei an dieser Stelle trotzdem zumindest Infrage gestellt.
Verschwiegen werden darf an dieser Stelle auch nicht, dass die möglichen Angebote des Landkreises nicht dazu beitragen werden, den bestehenden Wettbewerb der kommunalen Verwaltungen untereinander einzuschränken, um beispielsweise den „Heldenklau“ zu unterbinden.
Aber zurück zum eigentlichen Antrag:
Wie eingangs bereits erwähnt, möchten auch wir von der SPD-Fraktion das im Antrag beschriebene Problem angemessen würdigen. Wie genau der Landkreis hier jedoch Lösungsansätze erarbeiten soll, die der Nachwuchsgewinnung dienen und das Niveau der Ausbildung sowohl qualitativ wie auch quantitativ verbessern können, müsste aus unserer Sicht zunächst in den zuständigen Ausschüssen geklärt werden. Dabei sollte auch geklärt werden, ob der Landkreis eigenständig oder unter Einbeziehung der Kommunen handeln möge, und ob gegebenenfalls externe Beratungsunternehmen –verbunden mit einem finanziellen Aufwand- einbezogen werden sollen?
Zur Klärung dieser Fragen halten wir zunächst die Überweisung des Antrages an die Ausschüsse für zielführend und würden diesen Antrag auf Überweisung hiermit stellen!