Sehr geehrter Herr Kreistagvorsitzender,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
erst einmal bedanke ich mich für die SPD-Fraktion für die Beantwortung unser Großen Anfrage. Wir wollten mit unserer Anfrage bzw. den zielgerichteten Fragen das große Zukunftsthema der pflegerischen Versorgung im Landkreis thematisieren.
Der Pflegestützpunkt informiert über Leistungen, bietet Hilfe, Unterstützung und Koordination bei Hilfebedarf entsprechend des gesetzlichen Auftrages.
Laut statistischem Landesamt gibt es in Waldeck-Frankenberg 10447 Pflegebedürftige, 2361 werden stationäre, 2316 ambulant, 497 teilstationäre und 5301 gar von Angehörigen betreut.
Herzlichen Dankeschön an alle in der Pflege Engagierten!
Mit einem Blick auf die Daten des Hessischen Pflegemonitors wird deutlich, dass der Anteil der Pflegebedürftigen, die Leistungen aus der Sozialen Pflegeversicherung erhalten durchschnittlich hoch ist.
Das wiederum zeigt, dass der Bedarf an Leistungen und Betreuung hoch ist. Es braucht daher den Pflegestützpunkt und v. a. ein Casemanagement, um Betroffene durch den Pflege-/Versorgungsdschungel zu lotsen!
Mit einer guten Koordination von Leistungen und Angeboten, kommen zum einen bedarfsgerechte Hilfen bei den Menschen an, Pflegebedürftigkeit kann adäquat gemanagt werden, zum anderen kann damit eine gute/hohe Lebensqualität – auch in den eigenen vier Wänden – aufrechtgehalten werden.
Auch lassen sich mit einer passgenauen Versorgung Krankenhausaufenthalte, Überforderung und Überlastung von Angehörigen vermeiden.
Mit einer Lotsin, einem Lotsen bzw. einem gut funktionierenden Casemanagement kann ein gutes Setting aufgebaut werden.
Der Pflegestützpunkt ist daher wichtig und sein Ausbau bzw. dezentrale Beratungsmöglichkeiten sind unabdingbar in einer älterwerdenden Gesellschaft!
Insbesondere wollen wir als SPD, dass ein flächendeckendes, ambulantes Casemanagement angeboten wird, um die Menschen mit ihrem Hilfebedarf zu unterstützen, sie nicht alleine zu lassen!
Gemeindeschwestern/-pfleger sollen deswegen im Kreis aktiv werden. Sie werden am Pflegestützpunkt angedockt und analysieren und bieten Hilfestellung bei der häuslichen Versorgungssituation.
Vier Gemeindeschwestern allerdings sollen sich laut hessischen Sozialministerium rund 38.000-52.000 Bürgerinnen und Bürger kümmern, in Waldeck Frankenberg wäre eine Gemeindeschwester/ein Gemeindepfleger für 40.000 Bürgerinnen und Bürger im Versorgungsbereich zuständig.
Nicht jede/jeder hat einen Hilfebedarf und trotzdem wäre es wichtig, die Relation Gemeindeschwester: Bürger an den Bedarfen vor Ort besser anzupassen, damit jeder Unterstützung und Begleitung erhalten kann!
Deswegen wäre es wichtig, die Zahl der Pflegebedürftigen inkl. Hilfebedarf auf regionaler Ebene zu erheben. Denn nur dann können die Pflege und die benötigten Angebote daran ausgerichtet werden.
Das ist uns ein großes Anliegen!
Insgesamt müssen Pflegebedürftige und pflegende Angehörige durch ein gutes Versorgungsnetz mit Betreuungsleistungen entlastet werden und Beratungen müssen auf kurzem Weg und auch in der Häuslichkeit, um den Hilfebedarf in den eigenen vier Wänden entsprechen zu können, besser möglich werden! Dafür setzen wir uns als SPD ein!
Natürlich braucht es auch neben dem Pflegestützpunkt und den Gemeindeschwestern ein Netzwerk aus Leistungserbringern: Ärzten, Apotheken, Entlastung-, Betreuungsleistungen etc., an die ein Casemanagement weiterleiten kann.
Deswegen sage ich nochmal, es ist essenziell, dass der Pflegestützpunkt zukünftig Zahlen und Bedarfe erhebt sowie im Gesetz verankert ein leitlinienbasiertes Entlassmanagement und Fallkonferenzen durchführt, um Angebote noch besser vernetzen und Pflegebedürftigen und Angehörigen eine bestmögliche Orientierung sein zu können.
Ich hoffe sehr, dass wir gemeinsam den Pflegestützpunkt und die Arbeit der Gemeindeschwestern7-pflegern weiterentwickeln und all jenen, die Hilfe benötigen, ein Kompass und eine wertvolle Hilfe sein werden und sich keiner alleine gelassen fühlt. Das sollte uns einen, ein gemeinsames Anliegen seien, damit jede und jeder im Alter oder bei Krankheit hier im Landkreis rundum gut versorgt ist!
Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit!