Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Dr. Daniela Sommer, fordert die Landesregierung erneut auf, das Impfen voranzutreiben und nicht nur 400.000 Impfungen durch die Impfallianz zu versprechen, sondern Impfmöglichkeiten zu unterstützen und genügend Impfstoff zur Verfügung zu stellen.
„Erneut zeigt sich, dass die Landesregierung schlecht vorbreitet ist und trotz Vorhersagen aus der Wissenschaft und Praxis so gut wie keine Vorkehrungen getroffen hat. Es reicht nicht, dass Minister Klose heute zu Geduld aufruft und dass es Zeit brauche, Impfkapazitäten wieder aufzubauen. Wir haben von Beginn an vorgeschlagen, dass Impfzentren nicht völlig zurückgefahren werden, sondern bei Bedarf und gezielt vor Ort unbürokratische, kreative Impfangebote vorgehalten werden können. Voreilig hat die Landesregierung die Impfzentren geschlossen. Dabei klagen Hausärzte nicht erst jetzt über ihre starke Überlastung, die die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) immer abgestritten hatte, nun aber selbst zum Schluss kommt, dass weitere Impfmöglichkeiten und auch die mobilen Impfteams wichtig sind. Das kommt aber zu spät. Auch das von uns im Juli geforderte Konzept für Auffrischungsimpfungen wurde belächelt. Der Gesundheitsminister reagiert immer zu spät und Hessen findet sich wie so oft im Chaos wieder. Ein erfolgreiches Corona-Impfmanagement lässt Probleme erst gar nicht entstehen“, so Dr. Sommer.
Noch gut sei allen Hessinnen und Hessen in Erinnerung, dass Schreiben und Ankündigungen der Landesregierung für Impflinge immer wieder Fehler enthielten. Auch jetzt weise die Landesregierung in den Anschreiben zu Booster-Impfungen von über 70-Jährigen auf Impfzentren hin, die gar nicht mehr vorhanden seien. Auch kritisiere Sommer, dass der Impfstoff Moderna von Gesundheitsminister Spahn schlecht geredet werde, wo er gleichzeitig den Impfstoff von BioNtech reglementiere: „Der Bund und das Land muss dafür Sorge tragen, dass genügend Impfstoff zur Verfügung gestellt wird und alle, die sich impfen oder die Impfung auffrischen lassen wollen, eine entsprechende Möglichkeit erhalten“, so die gesundheitspolitische Sprecherin.
Am 28. Juli warnte Dr. Daniela Sommer bereits, dass Vorsicht auch weiterhin bei niedrigen Inzidenzen geboten und die Pandemie noch nicht vorbei sei. Auch Geimpfte können sich anstecken und das Virus weitertragen: „Es braucht endlich gute, transparente Informationen, um die Brisanz deutlich zu machen. Die Landesregierung muss hier endlich ihre Hausaufgaben machen, sie steht jetzt erneut vor den gleichen Herausforderungen wie zu Beginn des Impfgeschehens. Das ist ein Armutszeugnis für die schwarzgrüne Landesregierung.“