Dr. Harald Schaaf zu dem gemeinsamen Antrag „Landwirtschaft meets Nachwuchs“

 

Situation im Studium der Agrarwissenschaften

Viele Bürger:innen nehmen mit Freude zur Kenntnis, dass die Hochschulsemester im Fach Agrarwissenschaften an den deutschen Universitäten derzeit gut besucht werden. Damit wird auch für die nächste Landwirtsgeneration gesorgt. Schließlich handelt es sich bei der Landwirtschaft um eine Vielzahl von Aspekten des Tier-, Landschafts- und Naturschutzes und auch der Wirtschaft, die einen interessierten jungen Menschen doch sehr fordern. Auch aus diesem Grund schalten heutzutage eine Vielzahl von jungen Menschen dem Landwirtsberuf ein entsprechendes Hochschulstudium vor.

Die Zukunft der Landwirtschaft

Die Zukunft der Landwirtschaft als Instrument des flächenbezogenen Tier- und Umwelt- und Naturschutzes zu definieren sowie als Grundlage einer mittelbaren Erzeugung von Lebensmitteln zu benennen, macht auch im ländlichen Raum einen langen Atem erforderlich.

Das bedeutet, dass Kinder im Vorschul- und im Schulalter bereits mit einfachen Fragen der artgerechten Tierhaltung, mit dem Erkennen der Nutzpflanzen und mit Fragen der Artenvielfalt sich befassen sollten. Dies schärft insgesamt die Kenntnis über die Notwendigkeit von Landwirtschaft.

Das ist umso wichtiger, wenn selbst erwachsene Verbraucher:innen der Meinung sind, dass der Strom aus der Steckdose und Lebensmittel aus dem Supermarkt kommen.

Die Notwendigkeit einer funktionierenden Landwirtschaft ist den Kindern bereits sehr früh zu vermitteln.

Schulkind meets Landwirt:in und Landwirtschaftsbetrieb

In ländlichen Regionen erklären sich in festzulegenden Entfernungen von einander in erster Linie Milchviehbetriebe dazu bereit, Klein- und Schulkinder zu empfangen und ihnen die Grundlagen der Tierhaltung einfach und spielerisch zu vermitteln. Die Schweinehaltung scheidet eher aus, weil wegen der betrieblichen Infektionsgefahr betriebsfremde Personen nur ungern in den Stall gelassen werden.

Pädagogische Ziele

Lernziele können wie folgt skizziert werden:

  • Warum gibt eine Kuh überhaupt Milch (hier greift die Geschichte von der Milch und dem Kälbchen).
  • Natürlich müssen die Kälber besucht werden. Hier kann auf folgende Kinderfragen geantwortet werden: wie lange dauert es, bis aus einem Kälbchen eine Kuh wird, was passiert eigentlich mit den Bullenkälbern, etc.?
  • Die Verbindung zu den Lebensmitteln muss hergestellt werden (welche Lebensmittel werden eigentlich aus der Milch hergestellt und warum ist Milch gerade für Kinder ein fast unverzichtbares Lebensmittel?).

Ein Ausflug in den Pflanzenbau darf nicht fehlen

Hier geht es darum, dass die Kinder erkennen lernen, wie landwirtschaftliche Nutzpflanzen und wichtige Wildpflanzen aus unserer ländlichen Kulturlandschaft aussehen:

  • Die Betriebe erklären sich bereit, einen Pflanzgarten anzulegen und zu pflegen.
  • Dort werden in Kleinparzellen Getreidearten angebaut, den Kindern gezeigt und erklärt, welche Lebens- und Futtermittel hieraus entstehen.
  • Auch Lein und Zwischenfrüchte u.a. werden in Kleinparzellen angebaut und erklärt, was hieraus entsteht und welchen Nutzen die Pflanzen haben.
  • Früchte wie Erbsen/Bohnen/Raps/Rüben/Mais/u.a.. werden angebaut, gezeigt sowie vermittelt, welche Lebens- und Futtermittel hieraus entstehen.
  • Blühstreifen gehören auch dazu. Die Pflanzenvielfalt (Biodiversität) gibt Insekten und Bienen Lebensraum. Die Verbindung zum Bienenhonig wird hergestellt.
  • In der Schule können die Kinder ihre Erlebnisse und Kenntnisse vertiefen.
  • Eine Abfrage bei den Kindern, ob ihnen der Besuch auf den Bauernhof gefallen hat und was sie besonders beeindruckt hat, darf nicht fehlen.