Gremmels und Franke fordern Öffnung aller Impfzentren in Hessen

Timon Gremmels
Timon Gremmels, MdB und Bezirksvorsitzender SPD Hessen-Nord Bild: Susie Knoll

In diesen Tagen erhalten die über 80-jährigen Bürgerinnen und Bürger in Hessen einen Brief der Landesregierung über die Vergabe der Impftermine. „Leider versagen die Verantwortlichen bei der Umsetzung auf ganzer Linie“, kritisiert der SPD-Bezirksvorsitzende Timon Gremmels MdB.

Bereits beim Anmeldestart waren sowohl die telefonischen wie auch die digitalen Anmeldemöglichkeiten überlastet. „Die Landesregierung hat ihre Zusage bisher nicht eingehalten, dass Call-Center und das Online-Portal auf hohe Zugriffszahlen vorbereitet sind“, so der SPD-Gesundheitsexperte Dr. Edgar Franke MdB.

„Leider versagt die Landesregierung auch bei den Impfzentren. Der Plan, zunächst nur sechs Impfzentren in den Großstädten zu öffnen, ist unverantwortlich“, unterstrich Timon Gremmels „Ausgerechnet für die gefährdeten Gruppen würde das bedeuten, dass sie für die Impfung zweimal nach Kassel oder Gießen fahren müssten, anstatt sich in Calden, Fritzlar, Korbach Eschwege oder Marburg impfen zu lassen. Hier sind teilweise Anreisezeitenzeiten von über einer Stunde für die einfache Fahrt nötig. Die Fahrt im ÖPNV wäre meist sogar noch zeitintensiver. Dies beinhaltet außerdem noch ein hohes Risiko für die Gruppe der über 80-jährigen“, erläutert der Gesundheitsexperte Dr. Edgar Franke weiter.

Die Landesregierung schiebt dies auf den mangelnden verfügbaren Impfstoff und solange könne man nur die Impfzentren in den Großstädten betreiben.

In Hessen stehen aktuell aber ca. 150.000 Impfdosen zur Verfügung, davon wurde bislang nur rund ein Drittel verimpft. „Damit lässt die Landesregierung die über 80-jährigen aus den ländlichen Regionen im Regen stehen! Und das, obwohl bereits jetzt viel mehr geimpft werden könnte“, betont Edgar Franke.

„In anderen Bundesländern wie beispielweise in Rheinland-Pfalz klappt der ganze Prozess erheblich besser. Dort haben bereits alle 31 Impfzentren ihren Betrieb aufgenommen und zahlreiche Termine werden flächendeckend vergeben – obwohl der Impfstoff ebenfalls nur begrenzt verfügbar ist“, so Gremmels.

In Hessen hingegen funktioniert es – trotz anders lautender Versicherungen der Landesregierung – nicht. „Ausbaden müssen das wieder einmal die Landkreise und Städte. Dort rufen täglich Bürgerinnen und Bürger an und machen ihrem Unmut Luft, weil sie sich nicht für einen Impftermin anmelden können“, kritisieren die beiden SPD-Politiker.

„Das Impf-Konzept der Landesregierung muss dringend überarbeitet werden. Wir müssen das Impfen gerade für unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger so unkompliziert wie möglich machen. Alle hessischen Impfzentren sind startklar. Sie müssen jetzt geöffnet werden“, betonten Gremmels und Franke.