Beschäftigte im Gesundheitswesen nicht alleine lassen

Rede Landtag

Anlässlich immer neuer Rückmeldungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gesundheitswesen, hat die gesundheitspolitische Sprecherin, Dr. Daniela Sommer, die Landesregierung erneut für das Fehlen einer umfassenden Teststrategie kritisiert. Die SPD-Fraktion hat dazu außerdem einen Dringlichen Berichtsantrag für den sozialpolitischen Ausschuss heute Abend gestellt.

Daniela Sommer erklärte dazu am Dienstagabend: „Uns allen ist der Gesundheitsschutz und ein verantwortungsvoller Umgang mit der derzeitigen Situation der Pandemie wichtig. Die Beschäftigten im Gesundheitswesen und in zahlreichen sozialen Berufen sind unverzichtbar und sie dürfen nicht länger alleine gelassen werden. Das Bild vor Ort sieht oft aber leider ganz anders aus.“

Noch immer gebe es ganz unterschiedliche Vorgaben und Testmöglichkeiten. „Mehrfach wird in der zweiten Welle deutlich, dass viele der systemrelevanten Berufe keine Möglichkeit erhalten, sich testen zu lassen. Oder aber sie erfahren viel zu spät, dass eine Testung angezeigt wäre. Aktuelle Beispiele dafür sind das Anschreiben des Betriebsrates und der Beschäftigten am Uniklinikum Frankfurt, die um Testpatenschaften bei der Eintracht geworben haben sowie der Vorfall am Uniklinikum Marburg/Gießen (UKGM). Dort wurde ein Mitarbeiter positiv auf Corona getestet, aber die Kolleginnen und Kollegen, also die angegebenen Kontaktpersonen, wurden darüber erst vierzehn Tage später informiert“, so Sommer weiter. Es gebe Anlass zu befürchten, dass Beschäftige, bei denen eine Infektion nicht ausgeschlossen werden könne, u. a. kritisch-kranke Patientinnen und Patienten, die ohnehin ein großes Risikopotenzial tragen, pflegen. „In der Sondersitzung des Sozialpolitischen Ausschusses heute Abend muss der Sozialminister hierzu Antworten geben“, sagte Sommer.