In den Medien wird zu Recht darauf hingewiesen, dass die Ausstattung der Schulen, Lehrkräfte und Schüler mit digitalen Kommunikationsmitteln viel zu lange vernachlässigt wurde.
Auch in der Lehrerausbildung hat die Digitalisierung bisher nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Das wird in der derzeitigen Corona-Krise mehr als deutlich.
Es gibt aber noch eine zweite Gruppe, die diesbezüglich nach wie vor völlig vernachlässigt wurde und wird, sagt der Vorsitzende der AG SPD 60 plus Siegfried Richter.
In zahlreichen Alten- und Pflegeheimen gibt es nicht einmal einen WLAN-Anschluss, wodurch diejenigen Älteren, die mit den neuen Medien umgehen können, zumindest teilweise der Corona bedingten „Zwangsisolierung“ entfliehen könnten.
Für die älteren Menschen, die nicht mehr mit den neuen Medien zurechtkommen, ist eine Unterstützung durch das Pflegepersonal unabdingbar. Das bedeutet aber auch, dass die Ausbildungsrichtlinien für das Pflegepersonal diese Thematik schnellstmöglich aufnehmen müssen und auch Zeit und Mittel hierfür zur Verfügung gestellt werden müssen.
Wünschenswert wäre es, wenn die Medien sich auch einmal auf die Unterstützung älterer Menschen in den Alten- und Pflegeheimen fokussieren würden. Nur so könnte das Thema in Gesellschaft und Politik den erforderlichen Stellenwert erhalten.
Die Sachverständigenkommission zur Erstellung des Achten Altenberichts widmet sich in ihrem Positionspapier der Unterstützung Älterer durch die Digitalisierung, was durch die Corona-Krise besondere Bedeutung erlangt hat. Das darf aber nicht auf die lange Bank geschoben werden, wie es bei der entsprechenden Unterstützung in den Schulen leider geschehen ist.