Sina Best: „Wir werben unbedingt dafür mit diesen Steuergeldern lieber weiterhin in unsere Infrastruktur zu investieren“ – zu dem Antrag „Radiospot als Werbeträger für Waldeck-Frankenberg“

Sina Best
Sina Best

Sehr geehrter Herr Kreistagsvorsitzender,

sehr geehrte Damen und Herren,

 

einen Radiowerbespot als Tourismusregion Waldeck-Frankenberg zu schalten? So sieht es der Antrag der FDP vor. Die Tourismusbranche soll hierdurch in Zeiten der Corona-Krise gestärkt werden.

Ja. Unsere Betriebe haben im April und Mai erhebliche Einbrüche bis hin zu Totalausfällen erleiden müssen. Das trifft die Branche hart. Es wird lange dauern bis diese Löcher wieder gestopft sind. Das nehmen wir auch ernst.

Doch seit dem 15. Mai läuft der Betrieb wieder an. Inzwischen sind Campingplätze, Ferienwohnungen, Pensionen etc., wie ich von Betreibern und Touristikern bestätigt bekommen habe, bis in den Herbst hinein nahezu ausgelastet.

Hinzu kommt, dass hessische Radiosender bereits von selbst kommen und unsere Region durch Berichterstattungen z. B. über den Edersee oder Willingen bewerben.

Alleine dreimal in der vergangenen Woche im Radio. Sogar im Fernsehen sind derzeit immer wieder Berichte aus unserer Region als Feriendomizil zu sehen.

Die GrimmHeimat wirbt übergeordnet für ganz Nordhessen und auch das Land hat inzwischen eine Initiative über Ferien in Hessen gestartet.

Wir glauben, dass wir durch einen Imagespot auf Landkreisebene bei unserer Zielgruppe überhaupt erst ein „Wirrwarr“ entfachen würden.

Die Marken „Edersee“ und „Sauerland“ werben schließlich seit Jahren mit wachsendem Erfolg.

Und so ein Spot ist auch nicht günstig. Imagespots müssen wiederholt und häufig geschaltet werden, um Wirkung zu haben. Man kann also unten weg mit rund 50.000 € rechnen.

Wir als SPD-Fraktion lehnen einen Radiospot auf Kreisebene ab.

Wir werben unbedingt dafür mit diesen Steuergeldern lieber weiterhin in unsere Infrastruktur zu investieren. Radwege erweitern und erneuern oder andere touristische Infrastrukturmaßnahmen bezuschussen.

Dann können unsere Touristikverbände, die Betriebe selbst sowie die zufriedenen Gäste über das gute Image unseres Landkreises werben.