Rechtsextremistische Struktur in Nordhessen offenlegen und zerschlagen

Anlässlich des 1. Jahrestags der Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke am 2. Juni 2019 appelliert der Vorsitzende des SPD-Bezirks Hessen-Nord, Timon Gremmels (MdB), mit der entschiedenen Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus nicht nachzulassen. „Der erste rechtsterroristische Mord an einen deutschen Politiker darf nicht isoliert vom NSU und von den Taten von Halle und Hanau betrachtet werden. Wir haben – nicht nur in Nordhessen – ein zunehmendes Problem mit dem stärker werdenden Rechtsextremismus und der AfD, die sich immer mehr zu deren parlamentarischen Arm entwickelt“, so Gremmels.

Die Region Kassel hat nach der Tat gezeigt, dass sie Rechtsextremismus keinen Platz lässt. Zwei Großdemos mit jeweils über 100.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, eine vielbeachtete Inszenierung des Staatstheaters Kassel zum NSU-Mord, die den Bogen bis zu Lübckes Rede in Lohfelden spannt, sowie die bundesweit einmalige von Wintershall-DEA angestoßene Unternehmensinitiative „Offen für Vielfalt“ zeigen, dass die nordhessische Zivilgesellschaft klar sortiert ist.

„Der anstehende Prozess gegen den mutmaßlichen Lübcke-Mörder Stefan E. und den Mittäter Markus H. ist eine Chance, die mögliche Einbettung der Tat ins mehr oder minder lose rechtsextremistische nordhessische Netzwerk offenzulegen und dieses dann zu zerschlagen“, so der SPD-Politiker.

Gremmels begrüßt auch, dass sich auch der Hessische Landtag mit der politischen Aufarbeitung und Einbettung der Tat beschäftigen wird.

„Walter Lübcke fehlt. Er war in Nordhessen immer sehr präsent und sein waldeck‘scher Humor war legendär. In seiner klaren wertebasierten Haltung bleibt er über Parteigrenzen hinweg ein Vorbild“, so Gremmels abschließend.