Internationaler Museumstag: Museen mit Freude entdecken – digital und analog

Dr. Daniela Sommer (SPD): Digitalisierung als Chance begreifen

Am 17. Mai ist Internationaler Museumstag. Nun schon zum 43. Mal lädt dieser Aktionstag die Menschen ein, die zahlreichen Museen des Landes zu erkunden, an spannenden Aktionen teilzunehmen und einen Blick hinter die Kulissen zu wagen. In diesem Jahr ist jedoch Zurückhaltung geboten. Aufgrund der Corona-Pandemie dürfen Museen seit dem 4. Mai zwar wieder Besucher empfangen, aber nur unter Einhaltung der Sicherheits- und Hygieneregeln. Daher werden nicht alle Museen die Türen an diesem Tag schon wieder öffnen können. Dr. Daniela Sommer nimmt diesen Tag zum Anlass, um auf die Möglichkeit, Museen digital zu entdecken, aufmerksam zu machen. So ist die Vielfalt der Museumslandschaft, ihre Themen und Sammlungen allen Menschen öffentlich gemacht. Die Museen entwickelten in den letzten Wochen zahlreiche digitale Angebote. So können Ausstellungen mittels virtueller Rundgänge betrachtet, die Sammlungen in Online-Plattformen durchstöbert und in Videobeiträgen Interviews, Lesungen und Vorführungen live miterlebt werden. Apps und Multimedia-Guides, Podcasts, Hörspiele und kreative Mitmach-Aktionen erweitern das vielfältige Angebot. In den Sozialen Medien werden die Angebote unter dem Hashtag #MuseenEntdecken veröffentlicht.

Mit dem Motto des diesjährigen Museumstages „Das Museum für alle – Museen für Vielfalt und Inklusion“ soll das öffentliche Bewusstsein für ein respektvolles gesellschaftliches Miteinander gefördert und auch die Angebote der Museen auf diesen Gebieten vorgestellt werden. So finden sich einige inklusive Beiträge, die es Menschen mit Einschränkungen erleichtern, Museen selbstbestimmt zu erkunden, unter den digitalen Beiträgen. Zahlreiche Museen bieten schon jetzt die Möglichkeit an, digital durch ihre Sammlungen zu stöbern. Unter anderem auf den Internetplattformen der „Deutschen Digitalen Bibliothek“ sowie „Museum Digital“ können Besucher nach interessanten Objekten und Sammlungen suchen. Auch der Hessische Museumsverband plant, seine digitalen Aktivitäten auszuweiten, und wird seine Beratungsleistungen dahingehend verstärken. Sommer verweist darauf, dass die finanziellen und personellen Ressourcen vieler Museen oftmals knapp sind und es Unterstützung bedarf, um die Digitalisierung dort voranzutreiben. Die Sprecherin für Wissenschaft und Kunst lobt den Hessische Museumsverband wird mit Schulungsangeboten, Themenportalen und einem Relaunch des Museums- und Ausstellungsportals Museen unterstützen, ihre Ausstellungen, ihre Sammlungen, ihre Veranstaltungen und Aktionen, stärker als bislang für den digitalen Raum aufzubereiten und so nachhaltig zu verankern. Den digitalen Wandel auch in der Museumslandschaft mitzugestalten, hilft in dieser Krisenzeit, Museen zugänglichzumachen und v. a. auch die nachfolgenden Generationen bei der Entdeckung kultureller Angebote mitzunehmen. Nicht selten wird befürchtet, dass mit der Onlinestellung von Ausstellungen oder digitalen Sammlungen der Museumsbesuch möglicherweise obsolet werde. Erfahrungen verschiedener Häuser bezeugen allerdings genau das Gegenteil: Ist die Onlinepräsenz gut aufbereitet, kommen sogar mehr Besucher ins Haus: „Digitale Präsenz ist Herausforderung und Chance der Museen zugleich, um auf sich und die Kulturgüter besser aufmerksam zu machen. Dabei sollen sie bestmöglich unterstützt werden!“, so Dr. Sommer abschließend.

Eine Übersicht aller digital und analog teilnehmenden Museen sammelt der Deutsche Museumsbund auf www.museumstag.de