AltelierGalerieWerkstatt: Bad Wildungen auf Reisen

Die heimische Landtagsabgeordnete Dr. Daniela Sommer hatte für die diesjährige Sommertour unter dem Motto „KUNST – HAND – WERK“ eingeladen. An insgesamt sechs Tagen verteilten sich verschiedene Etappen zum Thema und gaben ein Blick in die Kunst und die Welt von Kulturschaffenden in der Region.

In Bad Wildungen besuchte Sommer mit ihrer Sommertour den Künstler Werner A. Friedrich in seiner AltelierGalerieWerkstatt. Er ist Bildender Künstler, Musiker und war Kunsterzieher und Musiklehrer. 1968 begann er seine Ausstellungstätigkeit, u.a. in Bad Wildungen, in Waldeck-Frankenberg, im Kunstverein Marburg, in Baunatal, auf Sylt.

1993 erhielt er u. a. den Kunstpreis der VEW Waldeck.

Werner A. Friedrich ist Gründer und Leiter der „Wildunger Musik-Werkstatt“, die mit zeitgenössischen Komponisten zusammenarbeitet, und betreibt in Bad Wildungen ein kleines Atelier, dass er nun „AltelierGalerieWerstatt“ nennt. Dort schauten die Gäste dem Künstler über die Schulter.

Sehr bekannt ist der Kreuzweg, den Friedrich gestaltet hat. Der Kreuzweg entstand, Bezug nehmend auf den 600 Jahre alten Altar des Conrad von Soest, auf Anregung des damaligen Kurseelsorgers Helmut Wöllenstein, heute Dekan in Marburg. Im Frühjahr 2004 für die Stadtkirche Bad Wildungen fertig gestellt, wurden die sieben Tafeln und vier Osterbretter bereits in zahlreichen Kirchen gezeigt. Mit seinen Passionsbildern knüpft Friedrich an die alte Tradition des Kreuzwegs an. Im Nach-Gehen der Stationen des Leidensweges Christi können wir uns seiner Bedeutung für unser Leben nähern – mit allen Sinnen. „Ich kann keine gelackte Leinwand nehmen“, notiert der Künstler am Anfang des Gestaltungsprozesses. Auf der Suche nach einem geeigneten Malgrund findet Friedrich in seinem Schuppen eine alte Schaltafel. Bretter aus einem Baugerüst, rissig und rau, mit Spuren von Mörtel, Nägeln und Schrauben. Sie werden zur Brücke zwischen der Passion Christi und dem Leiden der Menschen unserer Zeit, zwischen dem prall gefüllten Altarbild des Conrad von Soest (Stadtkirche Bad Wildungen) und den Brüchen und Rissen in unserem Leben.

Jede der Tafeln wird von einem Kreuz aus rohem Holz dominiert, eine der Tafel ist derzeit in Friedrichs Räumen zu sehen. Mit dem Kreuzweg, der beispielsweise bereits in Dresden ausgestellt wurde, wird die Kunst aus Bad Wildungen in ganz Deutschland und darüber hinaus publik.

Sommer sagte: „Ich freue mich sehr, dass wir dieses Jahr zu Gast bei Werner Friedrich sein konnten. Er ist kreativ und ein angesehener Künstler. Was er vorlegt, ist oftmals eine Liebeserklärung an die Stadt. Von Anfang an hat er auf ihre Mitte gezielt, auf ihr Herz, die „Alte auf dem Berge“ wie er selbst liebevoll die Stadtkirche nennt. Immer wieder hat er sie gemalt, hell und dunkel, freundlich und drohend, federleicht und bleischwer, zu allen Tages- und Jahreszeiten, in jeder inneren Stimmung, nah und fern. Auch hier wird erneut bewiesen: Wir sind bunt und vielfältig – auch das strahlt für mich das Motto „KUNST-HAND-WERK“ aus. Kunstfreiheit ist für freiheitlich-demokratische Gesellschaften essenziell!“ sagte Sommer und bedankte sich bei allen, die zum Gelingen der Sommertour-Etappe beigetragen hatten.