Lieber Jörg,
lieber Werner,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
In meiner diesjährigen Haushaltsrede will ich für die SPD-Fraktion die inhaltlichen Schwerpunkte unserer Arbeit benennen und unsere Ansätze zu deren Lösung ansprechen.
Unser zentrales Anliegen sind junge Familien in Waldeck
Zentral ist für uns die demographische Komponente: wie schaffen wir es junge Familien zum Zuzug zu bewegen, denn die Basis einer lebendigen Stadt ist vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft Anwesenheit junger Familien mit Kindern. Wenn dem so ist, müssen wir diesen Familien eine lebenswerte Umwelt bieten. Hierzu zählt auch, dass wir finanzierbare Bauplätze bieten, die zudem in ansprechend erschlossenen Baugebieten liegen. Deshalb werden wir durch unser Abstimmungsverhalten dazu beitragen, dass genau dies im Baugebiet „Rüdde“ und auch anderswo so geschieht.
Dazu gehört aber auch, dass wir in Waldeck, d.h. in Sachsenhausen und in allen Stadtteilen, darauf achten werden und daran mitarbeiten, dass die städtische Infrastruktur erhalten bleibt und dort wo dies nicht gewährleistet ist, im Rahmen unserer Möglichkeiten gemeinsam mit unseren Partnern nach Verbesserungsmöglichkeiten suchen.
Dazu gehört schließlich, dass die schulische und vorschulische Pädagogik nach den anerkannten und den modernen Richtlinien erfolgt. Das bedeutet, dass wir nachhaltig den Neubau der Grundschule sowie die Erhaltung und Sanierung der MPS in Sachsenhausen begrüßen und auch weiter betreiben, wenn dies notwendig werden sollte. Dazu gehört letztendlich, dass wir im Zuge eines möglichen Neubaus des Kindergartens in Sachsenhausen intensiv über eine Vernetzung mit dem Schulstandort nachdenken.
Und schließlich haben wir auch den Aspekt zu beachten, dass die Kindergartenkinder in den Kindertagesstätten ganztags versorgt sehen wollen, damit auch junge Frauen ihren Berufswunsch sich erfüllen können. So begründet sich auch, dass wir bereits die U3 Kinder beitragsfrei in den Kindertagesstätten betreut sehen wollen. So ist auch zu verstehen, dass im Nachgang zu einer 2. Gruppe in Freienhagen eine zusätzliche Stellen geschaffen werden soll sowie in der Ausbildung der Nachwuchskräfte im Kindergartenbereich – nennen wir sie denn nun Azubi oder Praktikanten – eine zweite Stelle eingerichtet werden soll.
Dies erhöht die Attraktivität der Stadt Waldeck für junge Familien, denn unser zentrales Anliegen ist die Ausbildung unserer Kinder nach den derzeit anerkannten fachlichen Regeln.
Und: Was erhöht die Attraktivität Waldecks weiter!?:
Das sind nicht allein solide Finanzen, um die wir uns selbstredend nachhaltig bemühen. Dazu gehört auch unstrittig für Familien mit Kindern, dass in Waldeck ein umfängliches Vereinsleben (Sportverein, Reitverein, Gesangverein, Orchester, etc.) gelebt wird. Das ist nur möglich, wenn wir den Vereinen bei Projekten und Maßnahmen, die ihre finanziellen Möglichkeiten übersteigen, die notwendigen Hilfen angedeihen lassen. Denn nur Vereine mit einer angemessenen Infrastruktur und ideellen und materiellen Hilfen seitens der städtischen Gremien können ihren Verpflichtungen nachkommen, die sich aus ihrer Rolle im städtischen Kultur- und Sportbetrieb ergibt.
Daraus folgt für uns als SPD die zwingende Notwendigkeit, den Leitlinienbeschluss 2011/2012 wieder aufzuheben und zu den bewährten Regeln aus der Zeit davor zurückzukehren. Wenn der Eine oder Andere dies als konservativ bezeichnet – so können wir damit gut leben.
Der weitere Schwerpunkt – die touristische Destination
Dazu gehört, dass unsere touristische Destination – der Stadtteil Waldeck – so saniert und umgestaltet wird, dass er sein 70er Jahre Image endlich abstreifen kann und sowohl für Tagesurlauber als auch für längerfristig Urlaubende attraktiv wird. Ob es denn Smart City in allen Facetten sein muss, sei einmal dahingestellt, aber ich will gestehen, für mich entfalten einige Aspekte des Kölner Planungsbüros einen gewissen Charme. Dass aber vorab der Marktplatz in Waldeck so umgestaltet wird, dass er als Mittelpunkt des Stadtteils jederzeit so herausgeputzt werden kann, dass man dort in einem beschaulichen Rahmen gut leben und schließlich auch wunderbare Feste feiern kann, ist auch aus der Sicht der SPD ein unverzichtbares Muss.
Und überhaupt der Tourismus: Wie schaffen wir es, dass wir als wesentlicher Ederseeanrainer so attraktiv werden, dass eine Reihe unserer Mitbürger aus dem Tourismus ihren beruflichen Benefit ziehen können. Die SPD jedenfalls meint, dass nach Jahren der gepflegten Eigenständigkeit eben diese Eigenständigkeit zukünftig zu hinterfragen ist. In diesem Sinne ist es aus unserer Sicht Vorbedingung eines zukunftsweisenden Projektes, auf die anderen Ederseeanrainer zuzugehen und die Destination Edersee wieder vertrauensvoll und gemeinschaftlich in die weitere Zukunft zu führen. Ich verweise hier ausdrücklich auf den gemeinsamen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung aus dem Dezember 2018.
Aber nicht nur wir sowie die anderen Ederseeanrainer sollten wieder an einem Strang ziehen, sondern wir sollten und aus Sicht der SPD wir müssen zukünftig Bad Wildungen sowie Frankenau als Partner gewinnen, so dass wir sowohl die Möglichkeiten der neuen Partner
im Marketing, in der Verbindung von Rehabilitationsmedizin und Urlaub, den Kellerwald im Sinne des Naturparks in all seinen Facetten in ein Gesamtkonzept Edersee integrieren, in dem eine gesamte Region in all seinen Facetten einheitlich beworben wird. Das schafft Transparenz und macht uns für Urlaubsinteressenten attraktiv.
Wenn dann noch Fahrradwege, Wanderwege und Grenztrail dazu kommen, sind wir für die Zukunft gerüstet. Dafür stehen wir und arbeiten wir als SPD-Fraktion allein und gemeinsam mit unseren Partnern.