Eine längst überfällige Anbindung an das Glasfasernetz, neue Funk- und Fernmeldetechnik sowie ein verbessertes Raumkonzept zeichnen die modernisierte Leitstelle für den Brand- und Katastrophenschutz und den Rettungsdienst des Landkreises Waldeck-Frankenberg künftig aus. Von dem erfolgreichen Abschluss der Modernisierungsarbeiten überzeugte sich die SPD-Kreistagsfraktion bei einer Besichtigung des neuen „Gefahrenabwehrzentrums“ gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Dr. Daniela Sommer und dem Leiter des Fachdienstes Rettungsdienst, Brand- und Katastrophenschutz Gerhard Biederbick.
„Nur mit einer technisch modern ausgestatteten Leitstelle, die Notdienste auf Kreisebene koordiniert, können wir den Bürgerinnen und Bürgern in Waldeck-Frankenberg direkt und vor Ort Hilfestellungen geben“, betonte Karl-Heinz Kalhöfer-Köchling, der Vorsitzende der Fraktion. Dank der neuen technischen Ausstattung könnten Daten nun schneller übertragen und Einsätze mit modernster Technik effizienter koordiniert werden. Ebenfalls fände nun eine bessere Vernetzung der fünfundzwanzig hessischen Leitstellen untereinander statt, erklärte Kreisbrandinspektor Biederbick.
Die Modernisierung der Leitstelle und die vom Landkreis durchgeführten Umbaumaßnahmen der Räumlichkeiten im Kreishaus begrüßten die Abgeordneten der SPD-Kreistagsfraktion nachdrücklich.
Gleichzeitig distanzierten sie sich von den Überlegungen der hessischen Landesregierung, kleinere Leitstellen zu Großleitstellen zusammenzuschließen. „Die auf Kreisebene geleitete integrierte Leitstelle hat sich als erster Anlaufpunkt für Bürgerinnen und Bürger in Not über Jahrzehnte bewährt“, unterstrich Andreas Schaake, stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Für Gespräche über eine mögliche Integration des ärztlichen Bereitschaftsdienstes in die integrierte Leitstelle zeigte sich die SPD offen.
„Unser Anliegen muss es sein, den Menschen in Waldeck-Frankenberg im Not- und Katastrophenfall unverzüglich und effizient Hilfestellungen bereitzustellen“, betonte Katharina Kappelhoff, ebenfalls stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Aus Sicht der Sozialdemokraten sei es dazu unerlässlich, dass die Feststellung des Katastrophenfalles hierfür auch weiterhin in der Zuständigkeit des Landkreises bleibe. Im Rahmen der Reform des Hessischen Brand- und Katastrophenschutzgesetzes hat die Landesregierung vorgeschlagen, diese Entscheidungsgewalt auf das Land zu übertragen. Aus Sicht der Sozialdemokraten sei eine schnelle, zielgerichtete, effiziente und einheitliche Führung im Katastrophenfall, für die der Landkreis als untere Katastrophenschutzbehörde die Verantwortung trage, dadurch allerdings nicht mehr gewährleistet. „Wir werden einen entsprechenden Antrag in den Kreistag einbringen, der die Feststellung des Katastrophenfalles auch zukünftig als alleinige Aufgabe des Landrates definiert“, kündigte Kalhöfer-Köchling an.