In der Aktuellen Stunde über die Zertifizierung des hessischen Staatswalds mit dem FSC-Siegel hat der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Thorsten Schäfer-Gümbel, eine Vergrößerung der Anstrengungen für eine wirkliche nachhaltige Forstwirtschaft gefordert.
Schäfer-Gümbel sagte am Donnerstag in Wiesbaden: „Für die SPD ist der Wald Rohstofflieferant, Naturschutzraum, Bildungs- und Erziehungsraum zugleich. Daran muss man den Maßstab für eine nachhaltige Waldwirtschaft anlegen. Die Entscheidung der schwarzgrünen Landesregierung zur vollständigen FSC-Zertifizierung nach vier Jahren Dauerkonflikt folgt eher dem Prinzip „Am Abend werden die Faulen fleißig“ als einem wirklichen Ende des Konfliktes.“ Für Schäfer-Gümbel reiche jedoch ein Siegel alleine nicht aus: „Die Kontrolle der Standards ist notwendig, eine Selbstverpflichtung alleine ist unwirksam.“ Allerdings müsse man auch die Voraussetzungen dafür schaffen. „Wer nachhaltige Forstwirtschaft wirklich will, der muss endlich den Personalabbau und die Vergrößerung der Reviere beenden. Das Gegenteil hat Schwarzgrün jedoch getan“, so Schäfer-Gümbel.
„Wir begrüßen, dass das Land endlich die Mitgliedschaft bei FSC beantragt. Dabei muss der Einfluss genutzt werden, um den unfairen Wettbewerb in der Waldwirtschaft zu beenden. Wo ein Siegel drauf ist, muss es auch drin. Gerade in Osteuropa muss das eindeutig in Frage gestellt werden. Dieser unfaire Wettbewerb muss beendet werden“, forderte der Fraktionsvorsitzende.
Auch die Entwicklung der Bewirtschaftungskosten, die immer mehr Kommunen zu Vertragskündigungen bei Hessen-Forst veranlassten, müsse allen vor Augen führen, dass etwas in die falsche Richtung laufe. „Nachhaltige Forstwirtschaft muss endlich wieder eine gemeinsame Aufgabe von Staats-, Kommunal- und Privatverantwortlichen werden“, sagte Schäfer-Gümbel.