Rainer Paulus: Gemeinsam Lösungsansätze für eine Trendwende finden

Der Fachdienst Natur- und Landschaftsschutz als untere Naturschutzbehörde sorgt in seiner täglichen Arbeit als Träger öffentlicher Belange dafür, dass der Arten- und Biotopschutz im Zusammenhang mit Eingriffen in Natur und Landschaft beachtet wird. In dem zuständigen Kreisnaturschutzbeirat sind alle ehrenamtlichen Naturschutzverbände/-vereine vertreten. Auch verschiedene Kommunen (Allendorf, Bad Wildungen, Frankenberg und Korbach) haben sich für den Erhalt und die Förderung von „Nationalen Verantwortungsarten“ eingesetzt.

Rainer Paulus
Rainer Paulus

Bisher hat sich der Landkreis auch über die beiden Zweckverbände Naturpark Diemelsee und Naturpark Kellerwald-Edersee stark beteiligt. Der Naturpark Diemelsee hat Projekte über den Klimaschutz und der Pflege von Heideflächen durchgeführt, der Naturpark Kellerwald-Edersee setzt seit 2009 das Naturschutzgroßprojekt (NGP) Kellerwaldregion um, gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz, Bundesumweltministerium und Hess. Umweltministerium. Das NGP umfasst 10.000 ha Pflegemaßnahmen im Lkr. WA-FKB und 2.000 ha im SEK (Schwalm-Eder-Kreis) auf vier Hauptkernflächen (3 x Wald- und 1 x Offenlandgebiet). Betroffen sind Prozessschutzflächen, Kalkmagerrasen, Heiden, Waldmoore, Bachlaufrenaturierungen und die „Arche-Region“ mit Orchideenwiesen bei Frankenau. Auch der kreiseigene Domanialwald wurde mit mehreren hundert ha eingebracht. Unter anderem wurde der seltene Kreuzenzian gepflanzt, nach dem von ihm Samen geerntet, fachgerecht gelagert und Jungpflanzen von der Uni Marburg herangezogen wurden. Ebenfalls wurden im Nationalpark Kellerwald-Edersee kleine Brücken zurückgebaut, Bachläufe renaturiert und die seltene Pfingstnelke großflächig freigestellt. Die Pfingstnelke hat bei uns ihr in Deutschland größtes Vorkommen und deshalb haben wir auch die nationale Verantwortung für deren Erhalt und Förderung.

Die SPD unterstützt den Beschlussvorschlag des Kreisausschusses, dass die neu gewonnenen Erkenntnisse zum Rückgang der Offenlandarten gemeinsam mit den Gemeinden, dem Fachdienst Landwirtschaft, der Unteren Naturschutzbehörde, dem Kreisbauernverband, den anerkannten Naturschutzverbänden, dem Naturschutzbeirat und dem neu gegründeten Landschaftspflegeverband zu erörtern sowie Lösungsansätze für eine Trendwende zu finden.

Ebenfalls unterstützen wir den Ergänzungsantrag der CDU, Blühstreifen am Rande von Ackerflächen und Wegen anzulegen.

Dem Kreistag ist entsprechend zu berichten.