Die Industriebetriebe sind wichtige Arbeitgeber unserer Region und werden von uns auch zukünftig bei der Schaffung und Bewahrung von Arbeitsplätzen positiv begleitet. In kleinen und mittelständischen Unternehmen arbeitet die große Mehrheit der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Waldeck-Frankenberg. Im Mittelpunkt sozialdemokratischer Wirtschaftspolitik stehen deshalb die kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie die Unterstützung von Existenzgründungen.
Die Bestandspflege und Bestandsentwicklung einschließlich der Unterstützung bei der Sicherung der Unternehmensnachfolge bilden die Basis der Wirtschafts- und Innovationsförderung. Dazu wollen wir Leistungen der Verwaltung aus einer Hand ausbauen. Hilfen beim Standort- und Unternehmensmarketing und die Förderung von Standortgemeinschaften (z.B. Gewerbehöfe, Gründerzentren mit aktiver Begleitung der jungen Unternehmen) sind weitere Beispiele fortschrittlicher Wirtschaftsförderung. Wir wollen Förderberatung und Unterstützungen für Gründerinnen und Gründer fortentwickeln sowie die wirtschaftliche Infrastruktur erhalten und ausbauen. Die Wirtschaftsförderung des Landkreises wird dazu weiter auf Optimierung überprüft und dabei auch eine Zusammenfassung der Wirtschafts- und Tourismusförderungen ins Auge gefasst. Mit einer Beteiligungsgesellschaft zur Integration von privatem und öffentlichem Engagement und im Einzelfall auch mit Zuschüssen für junge Unternehmer können wir in der Gründungsphase das Risiko abmildern und damit ein ansiedlungsfreundliches Klima schaffen. Bei der Beschaffung ausreichender Finanzmittel sind weiter die öffentlichen Sparkassen und die Volks- und Genossenschaftsbanken in Kooperation mit den Förderbanken besonders wichtige Partner für kleine und mittelständische Unternehmen. Wir setzen uns deshalb für eine starke Rolle der lokal und regional verwurzelten Bankengruppen und für eine bewusst mittelstandsfreundliche Geschäftspolitik ein.
Gerade kleinere und mittlere Betriebe sehen sich in einer besonderen Verantwortung für ihre Beschäftigten, aber auch für die Region, in der sie ansässig sind. Sie müssen in die Lage versetzt werden, wieder ihre Stärken unter Beweis zu stellen. Der Wettbewerb um Aufträge wird allerdings häufig von den Betrieben entschieden, die ihre Angebote auf der Grundlage von Lohndumping und unkontrollierten Subunternehmern abgeben. Wir wollen deshalb, dass Kommunen und kommunale Unternehmen Aufträge zukünftig nur noch an solche Unternehmen vergeben, die ihre Beschäftigten nach den geltenden Tarifverträgen entlohnen. Damit treten wir Lohn- und Sozialdumping bei öffentlichen Aufträgen entgegen und sorgen für faire Wettbewerbsbedingungen für alle Unternehmen. Auf unseren Antrag hin hat der Kreistag die Erstellung einer Vergaberichtlinie beschlossen. Diese werden wir im Dialog mit den heimischen Betrieben und den Gewerkschaften entwickeln.