mayors for peace – Bürgermeister für den Frieden

Karl-Heinz Kalhöfer-Köchling

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin fest davon überzeugt, dass diejenigen Parteien dieses Kreistages, die fest auf dem Boden des Grundgesetzes stehen, sich darin einig sind, dass wir Frieden wollen, dass wir Kriege verhindern wollen, egal ob diese mit Atomwaffen oder mit konventionellen Waffen geführt werden.
Wir sind uns darin einig, dass von deutschem Boden kein Krieg mehr ausgehen soll.
Wir stehen voll hinter den Anliegen der Mayors für Peace und unterstützen alle Bemühungen auf der Welt, Frieden zu schaffen und zu erhalten.
72 Jahre ist es jetzt her, dass die ersten Atombomben geworfen worden sind. 72 Jahre ist es auch her, dass der von den Nazis angefangene Zweite Weltkrieg zu Ende ging und dass Deutschland von der Nazi-Herrschaft befreit wurde. Ein Krieg war beendet, der Millionen Soldaten und Millionen Zivilisten das Leben gekostet hatte, ein Krieg,
Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin fest davon überzeugt, dass diejenigen Parteien dieses Kreistages, die fest auf dem Boden des Grundgesetzes stehen, sich darin einig sind, dass wir Frieden wollen, dass wir Kriege verhindern wollen, egal ob diese mit Atomwaffen oder mit konventionellen Waffen geführt werden.
Wir sind uns darin einig, dass von deutschem Boden kein Krieg mehr ausgehen soll.
Wir stehen voll hinter den Anliegen der Mayors für Peace und unterstützen alle Bemühungen auf der Welt, Frieden zu schaffen und zu erhalten.
72 Jahre ist es jetzt her, dass der von den Nazis angefangene Zweite Weltkrieg zu Ende ging und dass Deutschland von der Nazi-Herrschaft befreit wurde. Ein Krieg war beendet, der Millionen Soldaten und Millionen Zivilisten das Leben gekostet hatte, ein Krieg,
in dem zahllose Kriegsverbrechen begangen worden waren und der überall verwüstete Städte und Landstriche hinterließ.
Und eine unmenschliche Diktatur war am Ende, die Menschen in ganz Europa unermessliches Leid zugefügt hatte und die mit dem Holocaust ein unvorstellbares Menschheitsverbrechen begangen hatte.
Dass es trotz furchtbarer Ereignisse möglich ist, zu Aussöhnung zu kommen, das haben wir Deutsche, wir Europäer seither erfahren. Denn wir haben nach Krieg und Gewaltherrschaft einen neuen Weg eingeschlagen. Deutschland hat sich auf seine besseren Traditionen besonnen und sich um Versöhnung bemüht; Europa, das jahrhundertelang von Kriegen gezeichnet war, hat auf Verständigung gesetzt.
Wir leben jetzt in einem friedlichen, freien Land. Aber das ist heute fast schon eine Ausnahme in der Welt. In vielen, zu vielen Ländern der Erde werden die Menschenrechte mit Füßen getreten, werden Bürgerrechte verletzt oder außer Kraft gesetzt.
Vielleicht bezeichnet es den Wandel, der sich seit 1945 bei uns vollzogen hat, mit am deutlichsten, dass im Gegensatz zu Nazi-Deutschland, als viele Deutsche ihr Leben nur durch ihre Flucht ins Ausland retten konnten, das heutige Deutschland selbst ein Zufluchtsland für Menschen geworden ist, die in ihrer Heimat unter Krieg und Gewalt leiden.
Unsere Geschichte zeigt uns, welche empfindlichen Güter Frieden, Freiheit und die Wahrung der Menschenrechte sind. Sie werden einem nicht geschenkt, sondern sie müssen errungen werden; sie bleiben nicht automatisch erhalten, sondern müssen bewahrt und verteidigt werden. Immer und überall.
Und unsere Geschichte zeigt auch, dass es sich lohnt, für diese Werte einzutreten, dass wir Frieden und Freiheit gewinnen und erhalten können.
Frieden gibt es nur, wenn es Menschen gibt, die ihn stiften. Wenn es Menschen gibt, die schon auf die ersten Anzeichen einer möglicherweise gefährlichen Zuspitzung reagieren, denn Krisen, Kriege und Gräueltaten brechen nicht über Nacht aus.
Auch die Entwicklung, die die Nazis an die Macht brachte, begann schleichend. Sie bahnte sich an in einer Verrohung der Sprache, in Intoleranz, in Verachtung und schließlich Gewalt gegenüber Juden, Sinti und Roma, gegenüber Behinderten und gegenüber” Landstreichern“, wie die Obdachlosen damals abschätzig genannt wurden.
Aber es geht nicht nur um direkte Gewalt.
Unfriede bahnt sich bereits im alltäglichen Sprachgebrauch an, der andere herabsetzt; Unfriede bahnt sich an, wenn wir die Freiheit oder Gesundheit des anderen nicht mehr achten, wenn wir anders Denkende ablehnen oder Fremden feindselig begegnen.
Und auch diejenigen, die ihre eigenen Lebenschancen nicht mit anderen, die in ihrer Not zu uns gekommen sind, teilen wollen, setzen den Frieden aufs Spiel.
Deshalb müssen wir uns fragen, wie wir dem Hass und der Gewalt begegnen können, wie wir Vorurteile abbauen und die Menschen erreichen können, die Gefühlen mehr als Fakten trauen,
wie wir die Spaltung der Gesellschaft überwinden und alle Menschen in einen Dialog einbinden können. Das ist nicht einfach. Aber es ist unerlässlich für unsere von Vielfalt geprägte Gesellschaft.
Ohne die Bereitschaft der Menschen, aufeinander zuzugehen, andere Glaubens- und Sichtweisen zu respektieren und eigene Auffassungen zu hinterfragen, kommen wir nicht aus und nicht weiter. Das kann mühsam sein – das wissen wir wohl alle –, aber es kann gelingen.
Völlig in die falsche Richtung gehen dagegen diejenigen, die wieder für eine Verrohung der Sprache sorgen und zu Gewalt aufrufen und Gewaltakte herunterspielen und verniedlichen wollen. Wenn solche Leute in Deutschland an die Macht kämen, wäre schließlich noch Schlimmeres zu befürchten.
Wir dürfen uns nicht nehmen lassen, was wir in einem langen, von Rückschlägen gezeichneten Prozess errungen haben: einen Staat, der auf der Gleichwertigkeit aller Menschen und der Achtung der unveräußerlichen Menschenrechte basiert, auf Freiheit und Demokratie, auf religiöser Toleranz. Viele Generationen vor uns haben, oft unter Einsatz ihres Lebens, für diese Freiheiten und Rechte gekämpft.
Und an uns liegt es nun, diese Errungenschaften zu bewahren und stärken.
Um es noch einmal zu betonen, Wir von den demokratischen Parteien werden alles tun, um zu verhindern, dass von deutschem Boden jemals wieder ein Krieg ausgeht.

Den Mayors für Peace werden wir gleichwohl nicht beitreten, denn da erschöpfte sich unser Engagement im Bezahlen des Beitrages.
Das ist uns zu wenig.
Vielen Dank.